Arteologische Kontextbefundung der fundrelevanten Grabungsergebnisse der Grabungsstelle „Inntal“, Team „Inntal“; Bearbeitungsstatus: Ende August 1982.

Arteologische Kontextbefundung der fundrelevanten Grabungsergebnisse der Grabungsstelle „Inntal“, Team „Inntal“; Bearbeitungsstatus: Ende August 1982.

Arteologische Kontextbefundung der fundrelevanten Grabungsergebnisse der Grabungsstelle „Inntal“, Team „Inntal“; Bearbeitungsstatus: Ende August 1982.

  1. Primäre Gesamtsichtung der inhumanoiden Artefakte in Bezug auf besiedlungstechnische und habitatsimmanente arteologische Strukturen:

Die doch recht zahlreichen keramioden Funde der Grabunsgstelle „Inntal“ sind sämtliche einer chronologisch nachvollziehbaren manufaktoriellen Entwicklung zuordenbar. Während die ältesten Fundfragmente eine äussert rudimentäre Formensprache aufweisen, zeigen insbesondere die Kultgefässe der Arteologischen Epoche bzw. der Hocharteologischen Epoche einen deutlichen Einfluss von okkupativen Überlappungen welche auf Grund ihrer Deutlichkeit und Nachhaltigkeit einer nur vorübergehenden hostilen bevölkerungs­technischen Vermischung widersprechen. Vielmehr muss davon ausgegangen werden, dass das tirolerische Inntal in mehreren Abfolgen von ausseralpinen Humangruppierungen in Besitz genommen wurde. Bisher fehlen dazu Beweise, die daruf hindeuten, dass es sich dabei um militärhafte Eroberungszüge gehandelt hat. Dies erscheint auch auf Grund der eher primitiven kulturellen Gesamtstufe der verorteten einheimischen Bevölkerung zu jener Zeit als de facto unnotwendig und würde insgesamt dem Mentalitätsgefüge der tirolerischen Bevölkerung entgegenlaufen. Der hierarchische Befolgungsmechanismus ist ein derartig manifester Wesenszug der inntalischen Bevölkerung (vgl. hiezu auch die Geschichte des 20. Jhdts.), dass es als bewiesen angesehen werden muss, dass der „Inntaler“ in seiner Opportunität die eigene Assimilation als ureigensten, positiven Wesenszug verinnerlicht hat. Die keramoiden Kultgefässe, trotz ihrer im Vergleich eher vereinfachenden Plagiatierung, weisen starke Ähnlichkeit mit verschiedenen Kultgefässen aus dem ausseralpinen, bajuwarischen Raum auf (wobei ähnlich gestaltete Kultgefässe auch im helvetisch-alemannischen Siedlungsraum gefunden wurden), sie erreichen jedoch niemals den ornamentalen Reichtum der dortigen gestalterischen Vielfalt.

2.    Arteologische Befundung des humanoiden Fundes der Grabung „Inntal“:

Auch wenn es sich beim „Innti“ (so der mittlerweile medienbekannte und populärwissenschaftliche Name des Fundes) lediglich um einen maskulinen Halbunterarm handelt, der in den mergeligen Lehmschichten des Flussschwemmlandes gefunden wurde, so sind dennoch zahlreiche wissenschaftlich-arteologische Ergebnisse manifest.

a)    Dieser maskuline Halbunterarm ist auf Grund seiner Beschaffenheit und anatomischen Merkmale eindeutig dem indogermanischen Typus zuordenbar.

b)    Die molekularen Analysen verorten diesen Fund nachweislich im Habitat des tirolerischen Inntals. Eine ausseralpine Herkunft kann definitiv ausgeschlossen werden auch wenn mehrere Hinweise auf eine Vorvaterschaft durch bajuwarische Inspermination gegeben sind (sh. Pkt. 1 der Artelogischen Kontextbefundung).

c)    Es ist daher unarteologisch und unwissenschaftlich in diesem Zusammenhang von einer indigenen tirolerischen Bevölkerung zu sprechen.